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Gesundheit

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Die Höhenkrankheit AMS (Acute Mountain Sickness) kann bereits in Höhen von 2 500 m auftreten. In Nepal verlieren in jedem Jahr einige Trekkingtouristen durch sie ihr Leben, andere müssen ihre Tour unterbrechen bzw. abbrechen. Ein verlässliches Medikament gibt es bis heute noch nicht dagegen. Aufgrund des niedrigereren Luftdrucks muss mehr Luft in die Lungen gepumpt werden, um die erforderliche Sauerstoffmenge einzuatmen. Dafür müssen zusätzlich rote Blutkörperchen, die Sauerstoffträger, produziert werden. Der Körper benötigt für diese Umstellung Zeit. Aus diesem Grunde sind unbedingt auf ca. 3 500 m und ca. 4 300 m Akklimatisationstage mit mindestens zwei Übernachtungen notwendig. Man sollte nach Möglichkeit auch immer etwas tiefer als am höchsten erreichten Punkt des Tages, schlafen. In Höhen von über 3 500 m maximal 500 m Höhendifferenz zwischen den Übernachtungsorten überwinden! Leider achten nicht alle Trekkingveranstalter darauf und auch das ist ein Grund für mich, solche Touren nur allein bzw. mit einem Guide zu machen. Darüberhinaus ist es wichtig, langsam zu gehen, Hektik und falscher Ehrgeiz sind im Himalaya fehl am Platz.
Wichtig: Bei ersten auftretenden Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit Appetitlosigkeit, Körperschwellungen und Schlaflosigkeit sofort in tiefere Lagen absteigen und einen Akklimatisationstag einlegen !
Werden die genannten ersten Anzeichen nicht ernst genommen, können Lungenödeme auftreten. Anzeichen hierfür sind Schwäche, Müdigkeit, verstärkte Atemtätigkeit, hoher Puls, leichtes Fieber, anfangs trockener Husten und später Husten mit wässrigen oder blutigen Auswurf, "Rasseln" in der Lunge, Druckgefühl auf der Brust, sowie dunkle Fingernägel und Lippen. Bei nur einigen dieser Merkmale muss sofort mindestens 1 000 m abgestiegen werden. Nach ein bis zweitägiger Akklimatisation können unter Umständen die Beschwerden wieder verschwinden.
Wird bei der letzten Phase des AMS, dem Gehirnödem - tritt oft kombiniert mit einem Lungenödem auf - nicht unverzüglich reagiert, kann das Ganze mit dem Tod enden. Merkmale dafür sind extreme Müdigkeit, Brechreiz, starke Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen, undeutliche Sprache, abnormales Benehmen, Halluzinationen, Schwindelgefühl und schließlich Bewusstlosigkeit.

Darüberhinaus sollte in größeren Höhen mehr als sonst getrunken werden, da dem Körper aufgrund der schnelleren Atmung, durch Schwitzen und Anstrengungen mehr Flüssigkeit als normal entzogen wird. Vier Liter Flüssigkeit am Tag sind angeraten.
Nach Möglichkeit - die Praxis zeigt allerdings, dass das oftmals einfacher gesagt als getan ist - sollte man in Höhen über 3 000 m versuchen, durch die Nase zu atmen. So wird übermäßiges Austrocknen der Schleimhäute vermieden.

Erkältungskrankheiten sind bei Trekkingtouren keine Seltenheit. Vorbeugend wirkt gute Funktionskleidung (siehe Ausrüstung). Entsprechende Medikamente, auch Antibiotika, sollten Bestandteil der Reiseapotheke sein.

Weiterhin können recht häufig Durchfallerkrankungen auftreten. Generell sollte man Mineralwasser oder Wasser, dass abgekocht bzw. gefiltert wurde, trinken. In allen Unterkünften des Everestgebietes besteht die Möglichkeit, "hot water" zu erhalten. Zur Sicherheit noch eine Wasserentkeimungstablette hinzugeben, dann kann kaum etwas passieren. Dies gilt auch für das Zähneputzen.
Auf jeden Fall tabu sein sollte der Verzehr von Salat, rohem Gemüse, nicht selbst geschältem Obst und Eis. Die Umstellung auf vegetarische Kost ist ebenfalls angeraten.
Auch hier ist die Mitnahme von Medikamenten wie Immodium wichtig. Für Durchfälle, die von Infektionen und Parasiten hervorgerufen werden, reicht das nicht mehr, dann muss Antibiotika zum Einsatz kommen.

In der klaren Luft der Gebirge ist die UV-Strahlung enorm hoch. Vor allem Kopf und Augen müssen gut geschützt werden. Die Sonnenschutzcreme sollte einen hohen Lichtschutzfaktor haben und unbedingt eine Ersatzsonnenbrille mitführen.

Also zusammenfassend unbedingt bei Trekkingtouren beachten:

- Langsam aufsteigen, Pausen einlegen.
- In Höhen über 3 500 m maximale Höhendifferenz zwischen
 Übernachtungsorten: 500 m.
- Akklimatisationstage bei 3 500 m und 4 300 m.
- Etwas tiefer als der höchste Punkt des Tages schlafen.
- Sich selbst und andere Teilnehmer auf mögliche Anzeichen
 einer Höhenkrankheit beobachten.
- Viel trinken.
- Nur abgekochtes und Wasser zu sich nehmen.
- Schutz des Körpers vor UV-Strahlung.

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