von Muktinath über Phedi und den Thorong La zum High Camp
Von Muktinath (3 700 m) über Muktinath Phedi
(4 200 m) und den Thorong La (5 416 m) zum High Camp (4 925 m)
Am Vormittag besuchen wir zunächst das auf dem Weg nach Muktinath Phedi gelegene Heiligtum von Muktinath. Wir nehmen uns viel Zeit für die Besichtigung dieses bedeutenden Pilgerortes.
Im Anschluss geht es zwei Stunden lang leicht ansteigend auf problemloser Strecke nach Muktinath Phedi. Dieses Dörfchen in 4 200 m Höhe besteht aus einigen einfachen Lodges, die nur während der Saison geöffnet haben. Hier werden wir noch einmal übernachten um morgen, hoffentlich dann gut akklimatisiert, den Thorong La zu überqueren. Nach dem Lunch steigen wir noch einmal 200 m aufwärts, auch das soll einer möglichst guten Akklimatisation dienen. Immer wieder kommen uns Trekker entgegen, mehr oder weniger von den Strapazen der Passüberquerung gezeichnet. Wir werden es jedoch morgen von dieser Seite aus schwerer haben.
Der Thorong La
Wir schlafen im kalten Raum bei Innentemperaturen um den Gefrierpunkt in voller Montur einigermaßen gut. 4 Uhr klingelt der Wecker. Nach einem Frühstück mit Tibet Brot und Omelett Start bei noch völliger Dunkelheit und eisiger Kälte, aber Sternenhimmel, um 05.15 Uhr. Ich bin gut in Form und wir kommen zunächst zügig voran. Als es hell wird, geht meine Stirnlampe kaputt. Die Berglandschaft ist traumhaft schön, der Weg relativ problemlos. Probleme bereitet mir jedoch oberhalb der 5 000er Marke die Höhe. Wir werden immer langsamer, jeder Schritt kostet Überwindung. Hinzu kommen bei mir erste Anzeichen der Höhenkrankheit AMS mit leichten Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühl, sowie Herzrasen. Ich erlebe dies zum ersten Mal. Auf den letzten Hundert Höhenmetern machen wir immer wieder Pausen.
Endlich ist nach sechs Stunden der höchste Punkt des Thorong La in 5 416 m Höhe erreicht. Unzählige Gebetsfahnen und ein kleines Teehaus, dazu ein wunderschönes Bergpanorama. Ich bin völlig ausgepumpt und die Gipfeleuphorie hält sich somit in Grenzen. Wir sind immerhin 1 200 m aufgestiegen.
Nach einer kleinen Mahlzeit mit Milchtee und Nudelsuppe geht es eine halbe Stunde später wieder abwärts. Geplant ist die Übernachtung in Thorong Phedi auf 4 500 m Höhe. Der Weg ist auch hier einfach, das Panorama ähnlich großartig wie beim Aufstieg und die Anzeichen der AMS gehen vorüber. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir das High Camp, ein einfaches Hochlager und beschließen, hier die Nacht zu verbringen. Ich habe keine Lust mehr zum Weitergehen, die körperlichen Grenzen sind erreicht. Trotzdem bin ich stolz darauf, das Ganze noch mit knapp 60 Jahren gepackt zu haben.