Von Gorak Shep über Dughla, Tengpoche bis Khumjung
Von Gorak Shep über Dughla, Tengpoche bis Khumjung
Gorak Shep (5140m) – Dughla (4620m), ca. 9,5km
Beim Frühstück erfahre ich, dass gestern ein deutscher Trekker in Lobuche an der Höhenkrankheit AMS verstorben ist. Er soll wohl ein Ausfliegen mit dem Hubschrauber vorher abgelehnt haben. Leider kommen solche Dinge immer wieder vor. Manche Trekker gehen zu schnell nach oben, überschätzen ihre Kräfte oder ignorieren die ersten Anzeichen der Krankheit. Immer noch haben wir traumhaftes Wetter. Der erste Teil des Weges über den Changri Gletscher ist etwas anstrengend, dann geht es problemlos in 3,5 Stunden bis Lobuche. Ich habe allerdings ein wenig zu kämpfen, die Anstrengungen des Vortages stecken in den Knochen. Nach 3,5 Stunden Lunch in Lobuche, dann bin ich besser drauf. Nach weiteren gemütlichen drei Stunden ist das Tagesziel Dughla erreicht.
Dughla (4620m) – Tengpoche (3860m), ca. 17km
Auch diesen Tag meistern wir problemlos. Ich bin wieder in guter Form und das Wetter ist nach wie vor ausgezeichnet. Nach zwei Stunden ist bereits Pheriche erreicht und nach kurzer Teepause geht es weiter. In Shomare machen wir in der altbekannten Lodge Lunch. Ab 14Uhr, wir sind auf dem Weg von Shomare nach Pangpoche, kommt Nebel auf. Der recht steile Aufstieg von Deboche nach Tengpoche über 200m am Ende der Tagesetappe fordert noch einmal alle Reserven. Heute bekomme ich in unserer alten Lodge ein Zimmer im Hauptgebäude. Den folgenden Tag verbringen wir notgedrungen ebenfalls in Tengpoche, ich habe wieder einmal Probleme mit dem Verdauungstrakt.
Tengpoche (3860m) – Khumjung (3780m), ca. 7km
Wieder zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Ich bin ebenfalls o.k. Es geht abwärts auf altbekanntem Weg bis Phunki Drangka. Nach einer Teepause führt die Strecke wieder aufwärts durch schönes Waldgebiet bis zum Abzweig nach Khumjung. Danach geht es relativ steil aber problemlos bis Khumjung, dem nach Namche Bazar zweitgrößten Ort im Khumbu. Immer wieder haben wir Traumsichten auf Ama Dablam und Thamserku. Im Zentrum liegt unsere Übernachtungsstelle, die Tashi Dele Lodge. Der Besitzer, ein ganz bescheidener freundlicher, Mann stand bereits viermal auf dem Gipfel des Everest.
Das uralte Sherpadorf Khumjung liegt zusammen mit dem kleineren Khunde in einer riesigen Mulde unterhalb des Khumbui Yul Lha (5761m), des Schutzgottes des Khumbu. Der Berg ist immer schneefrei und darf nicht bestiegen werden. Die Bewohner leben hauptsächlich vom Kartoffelanbau. Attraktion ist ein in der alten Gompa gelagerter angeblicher Yeti – Skalp. Khumjung liegt abseits der Hauptroute im Khumbu, deshalb kommen, völlig zu Unrecht, relativ wenige Trekker in diesen wunderschönen Ort mit seinen ungemein freundlichen Menschen. Auch wir sind die einzigen Gäste in der Lodge.
Den Nachmittag nutze ich für einen Rundgang durch Khumjung, sehe mir auch den angeblichen Yeti – Skalp an.
Zum Dinner gibt es Pellkartoffeln mit selbstgemachter scharfer Soße. Abends im Gastraum erklärt uns der Besitzer an Hand eines Videofilms den Weg zum Gipfel des Everest.
Am Vormittag des folgenden Tages besuchen wir zunächst die Hillary School, benannt nach dem 2008 verstorbenen größten Wohltäter der Khumbu – Region, des Everest – Erstbesteigers
Sir Edmund Hillary. Ein gemütlicher Spaziergang führt uns weiter ins benachbarte, 3840m hoch gelegene kleinere Sherpadorf Khunde. Der Ort mit seiner ebenfalls herrlichen Lage erscheint mir im Vergleich zu Khumjung noch ruhiger. Bekannt wurde Khunde durch das Khunde – Hospital, die einzige wirkliche Krankenstation im Khumbu. Die Behandlung ist für Sherpas kostenlos, Trekker müssen jedoch etwas bezahlen.
Nach unserer Rückkehr Lunch in der Lodge und kleine Fotosession mit dem Besitzer.